Kann man das Gefühl des herzzerreißenden Schmerzes und der Ohnmacht ignorieren? Die Erschöpfung, das Herzrasen, die Freudlosigkeit und Übelkeit ausblenden?
Ich glaube, ich würde hier nicht schreiben, wenn das ginge. ABER eines glaube ich verstanden zu haben: das Gefühl kann entkoppelt werden vom tatsächlichen Leben. Kann den Faktencheck durchlaufen, damit man feststellt, dass Gefühl und Leben gerade zusammen keine verlässliche Quelle sind.
Depression wird entmachtet, wenn das sehr persönliche Gefühl – auf das wir uns eigentlich verlassen möchten – selbstkritisch hinterfragt wird. Ich stelle mir nicht mehr die Frage: „Wie geh es mir gerade?“ sondern: “Macht mein Gefühl gerade Sinn?“